Viszerale Osteopathie bezeichnet alles, was den Eingeweiden zugehörig ist. So wie der Weg des Knochens, kann auch der Weg der inneren Organe beschrieben werden. Oftmals können wiederkehrende Blockaden im Bewegungsapparat aufgrund der Organe erklärt werden.
Was kann man sich unter „Osteopathie der Organe“ vorstellen? Es gibt verschiedene Betrachtungen, wie die Organe im Körper mit dem umliegenden Gewebe agieren und in Verbindung stehen. Nach Jean-Pierre Barral kann die Trennung von Organen und den anliegenden Strukturen als gelenkige Verbindung eingestuft werden. Eine sinnige Definition, denn ein Gelenk besteht immer aus zwei Gelenkpartnern. Ist einer der Gelenkpartner in seiner Mobilität eingeschränkt, so kann der andere Partner seine physiologische Bewegung nur noch eingeschränkt bis gar nicht ausführen. Das bedeutet: arbeitet ein Organ nicht richtig, kann dies Auswirkung auf die knöchernen Strukturen haben und so die Bewegung des Pferdes einschränken. Diese Kette funktioniert in beide Richtungen.
Betrachtet man die fasziale Verbindung der Organe mit anliegenden Strukturen kann auch hier die Ursache für Probleme liegen. So wie sich Muskulatur verspannen kann, können sich auch Organe in ihren Faszien zusammenziehen (krampfen). So wird, von dem Organ ausgegangen, eine Verspannungskette provoziert, die sich bis auf die Knochen auswirkt. Diese Kette ist bidirektional. Bedeutet also: Ist ein Organ in seiner Funktion eingeschränkt, hat dies über die Faszien Auswirkungen auf den gesamten Körper. Diesen Ansatz vertritt die viszerale Osteopathie nach Debroux.
Unabhängig davon, nach welchem Ansatz die viszerale Osteopathie definiert wird - Die Behandlung bleibt gleich. Egal welchen Ansatz ich gedanklich wähle, ich habe direkten Einfluss auf die lymphatischen, venösen und arteriellen Bahnen des Körpers und erziele so eine Harmonie in der Bewegung der Organe und der Bewegung fester Strukturen.
Folgende Indikatoren können für viszerale Behandlung sprechen:
- Traumata (auch vorgeburtlich)
- nach Operationen
- Stress (z.B. nach einem Stall- oder Besitzerwechsel)
- Auffälligkeiten im Haut/Fellbild
- auffälliger Geruch (saurer Atem)
- wiederkehrende Läsionen im Bewegungsapparat
- psychische Auffälligkeiten
- Überanstrengung damit ev. einhergehende Erschöpfung und Lustlosigkeit
- Trauer (nach einem Verlust, Komplikation nach einer Geburt)
- Infekte
Dies sind einige Möglichkeiten wobei viszerale Osteopathie helfen kann. Bei Fragen stehe ich gerne jederzeit unverbindlich zur Verfügung.
